Ihr Leitfaden für eine erfolgreiche Browser-Abandonment-Kampagne

Jedes Mal, wenn ein Besucher Ihren Online-Shop verlässt, ist das eine verlorene Gelegenheit.  Angesichts von über zwei Milliarden Online-Einkäufern ist es wichtiger denn je, einen Online-Shop zu betreiben. Eine der größten Herausforderungen für Online-Shops ist jedoch die Konvertierung von Kunden, die zwar Interesse an Ihrem Produkt signalisieren, es aber nicht in den Warenkorb legen. Dies ist ein Problem, das die meisten D2C-Unternehmen und Marketingverantwortlichen zu lösen versuchen.

Wenn das Timing stimmt, können Browser-Abandonment-Kampagnen helfen, abgebrochene Sitzungen zu vermeiden und die Conversions zu verbessern. In diesem Artikel erklären wir, was ein Browser-Abbruch (Browser Abandonment) ist, und erläutern Strategien, wie Sie diesem Phänomen erfolgreich entgegenwirken.

Was ist Browser-Abandonment?

Browser Abandonment ist das digitale Pendant zum Schaufensterbummel. Browser Abandonment liegt vor, wenn Besucher Ihren Online-Shop besuchen, ihn aber wieder verlassen, ohne etwas in ihren Warenkorb zu legen oder zu kaufen. 

Bisweilen wird der Browser-Abbruch mit dem Kaufabbruch in einen Topf geworfen, doch handelt es sich hierbei um ein eigenständiges Phänomen. Beim Kaufabbruch legen Kunden Artikel in ihren Einkaufswagen und schließen dann die Kaufabwicklung nicht ab.

Es ist wichtig, zwischen diesen Problemen im Verkaufszyklus zu unterscheiden, denn ihre Ursachen sind unterschiedlich, und das gilt auch für die entsprechenden Lösungen. Durch den Einsatz von Kundendaten und Analysetools können Sie diese Phänomene überwachen.

Auslöser für Browser-Abbrüche: Warum verlassen Interessenten/Besucher Ihre Website?

Es kann viele Gründe für Browser Abandonment geben:

1. Website-Design

Das Webdesign spielt eine wichtige Rolle, wenn Nutzer den Shop verlassen, bevor sie überhaupt einen Artikel in den Warenkorb gelegt haben. Achten Sie auf ein professionelles Design Ihrer Website, das benutzerfreundlich und einfach zu navigieren ist. Es sollte so wenig Hindernisse wie möglich geben, damit ein Kunde seinen Kauf abschließen kann.

2. Ablenkung

Ein weiterer möglicher Grund ist, dass der Kunde durch etwas anderes abgelenkt wird, z. B. durch einen Telefonanruf oder andere Kanäle. Hier kann Multichannel-Marketing hilfreich sein – damit erreichen Sie den Kunden immer dort, wo er sich aufhält.

3. Wirtschaftliche Faktoren

Geringere Ausgabebereitschaft aufgrund von Inflation und wirtschaftlicher Faktoren können ebenfalls ein Grund sein. Dies ist jedoch etwas, das weitgehend außerhalb Ihrer Kontrolle liegt. 

4. Fehlende Produktinformation

Und schließlich kann auch ein Mangel an Informationen über Produkte, Rücksendemodalitäten oder Versandrichtlinien dazu beitragen, dass jemand den Shop verlässt, ohne einen Kauf abzuschließen.

Browser Abandonment ist eine Chance fürs D2C-Marketing

Browser-Abbrüche sind ein großes Problem für D2C-Unternehmen, aber indem Sie das Problem mit Hilfe einer S.W.O.T-Analyse angehen (Stärken, Schwächen, Chancen, Gefahren), können Sie Browser Abandonment zu Ihrem Vorteil nutzen.

Erstens ist der Browser-Abbruch eine Chance, einen Abverkauf oder einen Kaufwunsch des Kunden neu zu initiieren. Ihre Kampagne bringt Kunden zurück in Ihren Shop und holt verlorene Umsätze zurück. 

Denken Sie daran, dass es bei Browser-Abandonment-Kampagnen darum geht, die Chance zu nutzen, Kunden zu erreichen. Die Menschen sehen sich Ihre Produkte ja bereits an. Wie können Sie ihnen unter die Arme greifen, den Kaufprozess abzuschließen?

Rückgewinnung von Umsätzen durch Browser-Abandonment-Kampagnen per E-Mail

Eine der besten Möglichkeiten, Ihre Kunden zurückzugewinnen, ist der Einsatz von E-Mail-Kampagnen. In der Regel sollten sich die E-Mails an den Interesse des (potenziellen) Kunden orientieren mit Fokus darauf, was diesem ins Auge gefallen sein könnte. Lulu’s, ein beliebter Online-Kleiderhändler, sendet regelmäßig Erinnerungs-E-Mails an seine digitalen „Schaufensterbummler“, um Verkäufe zu generieren.

In diesen E-Mails können Sonderaktionen erwähnt oder Gutscheine angeboten werden, um die Konversion zu fördern. Mithilfe von Heatmaps und Cursor-Tracking können Sie feststellen, welche Produkte sich ein Kunde ansieht, auch wenn er nicht direkt darauf klickt. Große Einzelhändler wie Nike verschicken oft mehrere E-Mails, um dieses erste Interesse zu nicht ungenutzt zu lassen.

Auch Websites, die Services anbieten, können von Browser-Abandonment-E-Mails profitieren. Turbotax verschickt im Laufe der Steuerperiode häufig Browser-Abandonment-E-Mails, um den Absatz seiner beliebten Steuererklärungssoftware zu fördern.

Die perfekte E-Mail für Ihre Browser-Abandonment-Kampagne entwerfen

Eine gut formulierte Betreffzeile Ihrer E-Mail ist einer der Eckpfeiler einer erfolgreichen Kampagne. Viele Unternehmen bieten Software für E-Mail-Kampagnen an, um diesen Prozess zu beschleunigen. Sehen wir uns zunächst einmal die Betreffzeilen von E-Mails an:

  1. „Hoppla! Es sieht ganz danach aus, dass Sie etwas vergessen haben!”
    • Diese Art von Betreff funktioniert gut, weil sie auf die erste Interaktion des Kunden mit der Website zurückgeht
  2. „Hallo [Kundenname], da haben Sie aber ein gutes Auge bewiesen! Warum probieren Sie nicht einmal…”
    • Die Personalisierung der Betreffzeile ist nicht nur attraktiv für den Kunden, sondern erhöht auch die Wahrscheinlichkeit, dass er Ihre E-Mail öffnet. Finden Sie eine Möglichkeit, in Ihren E-Mails Empathie zu zeigen.
  3. „✨Großartig!✨ Das hier wird dir sicher gefallen…”
    • Die Verwendung von Emojis ist eine gute Möglichkeit, Ihre Betreffzeile aufzupeppen und die Aufmerksamkeit der Empfänger in einem vollen Posteingang zu erregen.
  4. „Diese Top-Tipps haben wir für dich ausgewählt!”
    • Mit so einer E-Mail können Sie gezielt Artikel platzieren, die sich der Käufer angesehen haben könnte.
  5. „20 % RABATT – Unser GRÖSSTER Sale aller Zeiten…”
    • E-Mails, in denen Rabatte, Verkäufe oder Gutscheine erwähnt werden, sind ein guter Weg, um jemanden dazu zu bringen, Ihre Webseite erneut zu besuchen und den Verkaufsprozess abzuschließen.
  6. „Probier doch [Produkt] einfach mal aus!“
    • Die Empfehlung eines Produkts in der Betreffzeile erleichtert es Ihnen, dem potenziellen Kunden Artikel vorzuschlagen.

Normalerweise ist die Betreffzeile der erste Kontaktpunkt für Ihre E-Mail-Kampagne. Deshalb ist es wichtig, dass Ihre E-Mail nicht einfach gelöscht oder gar als Spam markiert wird! Nutzen Sie Kundendaten, um eine clevere Betreffzeile zu verfassen, die die Aufmerksamkeit der Kunden weckt und den Verkaufsprozess vervollständigt.

Welche Strategien Sie für Ihre Kampagne nutzen können

Beim Thema Betreffzeilen wurden bereits einige Strategien angesprochen, aber wir werden im Folgenden einige davon noch einmal aufgreifen und andere genauer besprechen. Im Folgenden finden Sie einige der wichtigsten Konzepte zur Durchführung Ihrer Kampagne.

1. Kundendaten verwenden

An erster Stelle steht die Nutzung von Kundendaten. Durch die Nutzung dieser Daten können Sie Ihre Zielgruppe auf individueller Ebene ansprechen. Aus den Daten lässt sich dann eine Kunden- und Marktsegmentierung ableiten. Vielleicht möchten Sie nur weibliche Kunden ansprechen oder Kunden, die schon einmal eingekauft haben. Indem Sie die Kunden auf der Grundlage ihrer Kaufgewohnheiten ansprechen, können Sie die Art Ihrer Werbebotschaft individuell gestalten.

2. Empfehlungen geben

Eine weitere Möglichkeit, um den Kaufzyklus zum Abschluss zu bringen, ist das Aussprechen von Empfehlungen. Zugehörige Produkte – in Verbindung mit positiven Bewertungen dieser Produkte – sind sehr wichtig, um Ihre Kunden dazu zu bringen, einen Kauf zu tätigen.

3. Nicht übertreiben

Zum Abschluss noch ein paar Tipps, die sicher hilfreich sein können: Vermeiden Sie es, Ihre Kunden mit E-Mails regelrecht zu bombardieren, denn E-Mail-Marketing kann mitunter als Spam eingestuft werden. Nutzen Sie nicht nur E-Mails, sondern auch SMS oder Chatbots, und denken Sie daran, Gutscheine und Rabatte anzubieten und auf bereits laufende Verkäufe hinzuweisen. Ein datengestütztes Vorgehen ist das A und O. Überwachen Sie also, ob Ihre Kunden E-Mails öffnen oder nicht, und verfolgen und vergleichen Sie Kampagnen, um festzustellen, welche Strategien greifen.

Stellen Sie Ihre Browser-Abandonment-Kampagne zusammen

Die Erstellung einer Browser-Abandonment-Kampagne mag Ihnen zunächst als eine gewaltige Aufgabe erscheinen, aber es gibt zahlreiche Ressourcen, die Ihnen dabei helfen. Sie können Leads in Verkäufe umwandeln, indem Sie eine Marketing-Automatisierungssoftware verwenden, die Ihnen ausführliche Analysen Ihrer Kunden liefert.

Kundendaten sind der Schlüssel zur Personalisierung von E-Mail-Aktivitäten, die Besucher Ihrer Website an Ihre Produkte erinnern. Durch die Nachverfolgung von Webbesuchen und Kundenverhalten können Sie die Erfahrungen der Nutzer auf ihre individuellen Vorlieben abstimmen.

Achten Sie darauf, die Betreffzeilen so zu gestalten, dass sie die Aufmerksamkeit der Kunden wecken. Verwenden Sie Chatbots, um mit den Besuchern Ihrer Website in Kontakt zu treten, Konvertierungen zu erzielen und sie an die Verkaufsteams weiterzuleiten. Schließlich lässt sich durch Strategien wie die Verwendung von Heatmaps und A/B-Website-Tests feststellen, was die Ursache für einen Abbruch ist.

Die richtige Marketingsoftware kann einen großen Unterschied machen, wenn es darum geht, Browser-Abbrüche in Wiederholungskäufe für Ihr Online-Geschäft zu verwandeln. Für welchen Ansatz Sie sich auch entscheiden – der Erfolg ist Ihnen sicher, wenn Sie diese bewährten Strategien anwenden.

browser abandonment campaign